Weiterbildungen

Schemaberatung

Fortbildung Schemaberatung / Schemapädagogik


Vorab sei betont, dass es bei dieser Fortbildung weder um eine umfassende Ausbildung in der
Schematherapie noch um eine Therapie geht.
Vielmehr werden die Erklärungsmodelle und einige Methoden der Schematherapie vorgestellt, die die Interventionsmöglichkeiten in pädagogischen Arbeitsfeldern ergänzen können.
Ziel soll sein, eventuelle eigene dysfunktionale Denk- und Verhaltensmuster im Kontext der Arbeit aufzuspüren, zu erklären und mögliche Alternativen zu erarbeiten.
In einem weiteren Schritt sollen die Teilnehmer mögliche dysfunktionale Schemata bei ihrer Klientel besser erkennen lernen und Möglichkeiten und Grenzen der Veränderung solcher dysfunktionaler Schemata in der pädagogischen Arbeit mit Menschen kennenlernen.
Die Schematherapie ist eine Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie. Erweiterung deshalb, weil sich die Verhaltenstherapie bisher ausschließlich mit Verhaltensbeobachtung und der Veränderung von Verhalten und mit Kognitionen (Denkmustern) beschäftigt hat. Dem Blick in die Biographie und die Aufarbeitung von früheren belastenden Erfahrungen der Klienten wurde nur wenig Beachtung geschenkt.
Mit der Schematherapie rücken frühe und/oder stark emotional belastende Erfahrungen in das Zentrum der Arbeit. Es werden mit dem Klienten zusammen dysfunktionale Verhaltensweisen und Denkmuster identifiziert, ihre Wirkmacht in der Gegenwart deutlich gemacht und neue funktionale Schemata eingeübt.
Ein Beispiel aus der Arbeit in der Jugendhilfe soll das verdeutlichen:
Die Mutter einer vierzehnjährigen Tochter reagiert auf den Versuch der Sozialarbeiterin, sie für die Sorgen, Interessen etc. ihrer Tochter zu sensibilisieren, mit harscher Kritik und stellt die Fähigkeiten der Sozialarbeiterin in Frage. Den Folgetermin lässt sie in der Regel aus scheinbar vorgeschobenen Gründen ausfallen.  
Das hier wirksame dysfunktionale Schema der Mutter könnte mit Unterwerfung/Unterordnung überschrieben werden. Möglicherweise hatte sie Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen, die besonders dominant und streng waren und keinen Widerspruch duldeten. Glaubenssätze die die Mutter aufgrund ihrer Erfahrungen entwickelt hat wäre zum Beispiel: „Die anderen wissen es besser. Es hat keinen Sinn zu kämpfen, du verlierst letztlich doch immer. Füge dich lieber.“ Die Mutter generalisiert ihre Erfahrungen auf die Sozialarbeiterin und wählt einen kompensatorischen Bewältigungsmodus indem sie passiv-aggressives oder provozierendes Verhalten zeigt. Damit wehrt sie ihr erlerntes und gerade aktivierte Schema „Du musst dich unterwerfen, die anderen wissen es besser.“ ab. Sie rebelliert gegen Erfahrungen mit ihren Eltern, überträgt diese auf die Sozialarbeiterin und ist, solange das Schema (Unterwerfung/Unterordnung) in ihr aktiviert ist, nicht zugänglich für konstruktive Kritik.  
Hier ergeben sich mit der Kenntnis von dysfunktionalen Schemata und deren Wirksamkeit Handlungsspielräume der Sozialarbeiterin. Sie kann darauf achten, das Schema bei der Mutter nicht zu aktivieren. Oder sie kann bei ausreichend belastbarer Beziehung zur Mutter auf die Generalisierung aufmerksam machen und einladen auf einen erwachseneren Modus in der Diskussion zu wechseln.


Umfang und Ablauf der Fortbildung
Die Fortbildung Schemaberatung ist auf zwei volle Tage angelegt.  
Sie gliedert sich grob in drei Teile:


1. Theoretischer Teil: Einführung in das Thema.
 Begriffserklärung: Schemata. Modi, seelische Grundbedürfnisse, Glaubenssätze etc.

2. Erkennen eigener dysfunktionalen Schemata und Bewältigungsmodi im beruflichen Kontext anhand von Beispielen der Teilnehmer und Erarbeitung möglicher Veränderungswege

3. Erkennen von dysfunktionalen Schemata und Bewältigungsmodi bei Klienten/Kunden und Reaktionsmöglichkeiten auf dysfunktionale Schemata und Bewältigungsmodi der Klienten/Kunden
 

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